Den Flur einrichten - Ideen, Tipps & Hingucker
Inhaltsverzeichnis:
- Was ist was? - Flur, Diele, Korridor
- Das kann er - Funktion des Hausflurs
- Das ist wichtig - Einrichtung im Flur
- Aufbewahrung- Kommode, Schränke & Co.
- Möbel im Flur anordnen
- Dekoration im Flur
- Das ist möglich - Bodenbelag im Flur
- Fliesen im Flur
- Holzboden im Flur
- Teppich im Flur
- Kunststoffboden im Flur
- Material-Mix auf dem Boden im Flur
Immer nur rein, raus, rein, raus. Kein Wunder, dass man da schon mal hässlich werden kann. So wenig Wertschätzung bleibt nun mal hängen. Und das hat unser Flur wirklich nicht verdient.
Flure erfüllen innerhalb der Wohnung und im Haus mehrere wichtige Funktionen. Denken Sie mal drüber nach.
Wir haben für Sie nicht nur Wissenswertes rund um den Flur zusammengestellt (und das ist gar nicht so langweilig, wie es klingt), sondern auch Einrichtungsideen für kleine Flure, große Flure, offene Flure und lange Dielen gesammelt.
Flur, Diele, Korridor - Was ist das eigentlich?
Typischer Flur mit großem Spiegel
Diele, Flur, Treppenhaus, Eingangsbereich, Korridor? Ja, was denn jetzt? Wahrscheinlich ist es Ihnen auch schon aufgefallen: nämlich dass die Bezeichnung "Flur" nicht der einzige Begriff ist, mit dem man den Bereich hinter unserer Haustür beschreibt. Gar nicht so einfach, diese Begriffe und Räumlichkeiten klar voneinander zu trennen. Also versuchen wir es einfach und bringen Licht ins Dunkel des Hausgangs.
Unter einem Flur versteht man für gewöhnlich den Bereich einer Wohnung oder eines Hauses, der hinter der Eingangstür liegt. Der Flur wird oft auch als Hausflur bezeichnet. Das Wort Flur hat einen germanischen Ursprung und bezeichnete vor über tausend Jahren mutmaßlich zunächst einfach nur Boden, Erde, Ackerland oder ebene Flächen. Im Laufe der Zeit hat sich die Bedeutung des Wortes verengt bzw. aufgeteilt. Heute bezeichnet "Flur" sowohl Felder bzw. Parzellen als auch den Hausflur. Übrigens: In seiner ursprünglicheren Bedeutung findet sich das Wort noch im Englischen, wo nämlich "floor" so viel wie "Boden" bedeutet.
So sieht der typische Korridor aus
Wenn wir das Wort Korridor hören, denken wir dabei spontan an etwas Größeres, teils auch Luxuriöseres. Und das stimmt auch. Der Korridor zeichnet sich besonders durch seine längliche Form und seine Größe aus. Korridore können sich nicht nur als Anschluss an den Eingangsbereich finden, sondern auch unabhängig davon im Innern eines Hauses, beispielsweise in Ämtern, Gerichtsgebäuden, Schulen und anderen großen Gebäuden. Das Wort Korridor hat seinen Ursprung in den romanischen Sprachen und findet sich so auch im Italienischen oder Französischen. Die Bezeichnung Korridor ist vergleichsweise spät, nämlich im 18. Jahrhundert, in die deutsche Sprache gekommen.
Eine weitere Bezeichnung für den Bereich, der hinter der Haustür wartet, ist Diele. Auch der Begriff Diele stammt aus dem Germanischen und bezeichnete ursprünglich Böden, die mit Brettern ausgelegt waren.
Kein typischer Flur: der offene Eingangsbereich
Ob man den Eingangsbereich als Flur oder als Diele bezeichnet, hängt stark davon ab, in welchem Teil Deutschlands man lebt. Im Norden ist eher der Begriff "Diele" für den Verbindungsraum innerhalb der Wohnung gebräuchlich. Weiter südlich findet sich häufiger die Bezeichnung "Flur". Auch heute noch bezeichnet man nicht nur den Flur als Diele, sondern auch auch die einzelnen Elemente des Holzbodens als "Dielen".
Wussten Sie...? Wussten Sie, dass man zwischen einhüftigem Flur und zweihüftigem Flur unterscheidet? Unter einem einhüftigen oder auch einbündigen Flur versteht man einen Flur, der nur auf einer Seite Türen hat. Zweihüftige Flure haben entsprechend Türen auf beiden Seiten. Die Breite eines Flurs richtet sich unter anderem nach diesen Kriterien. Einbündige Flure können entsprechend schmaler gebaut werden. Hier kommt es zusätzlich allerdings darauf an, ob die Türen sich zum Flur hin oder in die andere Richtung öffnen.
Welche Funktion hat ein Hausflur?
Hinter der Haustür wartet das Zuhause
Unter einem Hausflur versteht man, das haben wir gerade erklärt, für gewöhnlich den Bereich eines Hauses, der sich direkt hinter der Haustür bzw. Wohnungstür befindet. Klingt eindeutig, ist es aber nicht immer.
In Wirklichkeit gibt es aber viele verschiedene Formen von Fluren und Eingangsbereichen. Es gibt lange Flure, die über Türen in die verschiedenen Zimmer der Wohnung führen. Es gibt Flure mit Treppenhaus. Es gibt offene Flure. Es gibt Flure, die sich an einen Windfang anschließen. Es gibt Flure mit quadratischem Grundriss. Es gibt... so könnten wir noch lange weitermachen.
Grundsätzlich kann man aber sagen, dass die Hauptfunktion des Flurs die ist, die verschiedenen Teile des Wohnbereichs nicht nur miteinander zu verbinden, sondern auch das Innere der Wohnung von der Welt außerhalb der Wohnung abzutrennen. Dies kann man im übertragenen Sinn und emotional sehen: Hinter der Haustür beginnt das eigene Reich. Hier bin ich König. Die da draußen können mich mal. Und dieses eigene Reich fängt natürlich an mit dem Flur. Andererseits kann man es auch ganz pragmatisch betrachten: Schmutz, Kälte, Wind und Wetter werden durch den Flur erst einmal abgefangen und so von den eigentlichen Wohnräumen ferngehalten.
Welche Einrichtung braucht man im Flur?
Praktischer Flur mit Möbeln und Spiegel
Der Flur besitzt nicht nur die Funktion, Räume und Bereiche voneinander abzutrennen. Er kann auch als eine Art Durchgangsraum oder als Schleuse gesehen werden, die uns einerseits nach draußen auf die Straße entlässt bzw. uns wieder empfängt, wenn wir das Haus betreten.
Deshalb ist es nicht erstaunlich, dass es sich eingebürgert hat, im Flur die Dinge aufzubewahren, die wir eben genau dann brauchen, wenn wir aus dem Haus gehen. Schuhe, Schirme, Jacken, Taschen, Schlüssel, Geldbeutel sind die typischen Kleidungsstücke und Gegenstände, die wir im Bereich der Haustür aufbewahren.
Wer diese Dinge also nicht - das soll es auch geben (und das wissen wir natürlich auf gar keinen Fall aus eigener Erfahrung) - auf großen Haufen neben der Haustür oder über dem Treppengeländer aufbewahren will, entscheidet sich früher oder später für Flurmöbel. Mit dabei sind im Normalfall eine Garderobe, ein Schuhschrank, eine Ablage für Geldbörse, Post, Schlüssel und Co. und häufig auch ein Spiegel. Beim Blick auf den Boden kann es darüberhinaus nicht schaden, wenn eine Fußmatte zum Inventar des Flurs gehört. Auch ein Schirmständer direkt neben der Tür ist besonders im Winter sinnvoll.
Nicht zu vergessen und vor allen Dingen nicht zu unterschätzen ist die Dekoration des Flurs, die Farbgestaltung oder der Stil der Möbel. Von minimalistisch über bunt bis hin zu ausladend und ausgefallen: Wie so ein Flur gestaltet und eingerichtet werden kann, zeigen wir Ihnen jetzt.
Kommode, Schränke und Co. - Aufbewahrung im Flur
Die Kunst im Flur ist es, Dinge so aufzubewahren, dass sie einerseits praktisch, andererseits platzsparend verstaut sind. Wie sich das am besten bewerkstelligen lässt, hängt nicht zuletzt vom Platzangebot ab. Es gibt schmale Flure, die nicht breiter als 90 cm sind. Es gibt ausladend breite Flure bzw. fast schon quadratisch geschnittene Eingangsräume.
Minimalistischer Schuhschrankim Industrial-Design
Garderoben, die es zu kaufen gibt, sind häufig bereits auf die beengten Platzverhältnisse im Flur abgestimmt. Schuhschränke sind oft flach und eher hoch. Auch Garderobenschränke sollten nicht tief in den Raum ragen.
Schals, Mützen, Handschuhe, aber auch Sandalen, Sneaker und Co. finden im Rollschrank für den Flur Platz. Der Schrank ist im Industrial-Stil gehalten und kann dank der Rollen seinen Platz auch wechseln. Ergänzend dazu können ein Spiegel und ein Kleiderständer im Flur zum Einsatz kommen. Der Industrial-Stil zeichnet sich durch klare un praktische Formen aus. Oft findet sich Metall als Produkt der Wahl. Regalsysteme mit Körben (z.B. Kellerregale aus Edelstahl aus dem Baumarkt) und Kleiderständer aus Metallrohren können das Bild abrunden.
Landhauskommode mit Dekoration
Wer es romantischer mag, kann statt des industriell angehauchten Möbelstücks auch auf Kommoden im Landhausstil zurückgreifen. Mit der entsprechenden Dekoration wirkt der Flur einladend und hell. Hier findet die Kommode im großzügig geschnittenen Eingangsbereich hinter der Tür ihren Platz.
Wie bereits erwähnt: Welche Möbel im Flur Platz finden, hängt ganz von den Maßen und der Aufteilung des Flurs ab.
Tipp: Wer im Flur nicht in die Breite bzw. Tiefe bauen kann, kann die Höhen nutzen. Garderobenhaken und Regalbretter können auch bis unter die Decke angebracht werden. Ebenso gibt es ganze Garderobensysteme, die sich nach oben ausbreiten statt in den Raum zu ragen.
In die Wand integrierter Garderobenschrank
Ganz komfortabel kann die Gestaltung des Flurs natürlich für alle sein, die neu bauen oder umbauen. Eine praktische Idee stellt der Wandschrank im Flur dar, der mit einem schnellen Schieben geschlossen und geöffnet werden kann. Hier finden Jacken, Westen, Schuhe und Co. Platz. Und wenn es mal nicht so ordentlich aussieht, macht nix: einfach die Tür zumachen. Praktisch: Auch für Dekoration der Wände bleibt noch Platz.
Übrigens: Wandschränke dieser Art können mit ein wenig Aufwand und dem nötigen Platzangebot natürlich auch nachträglich mit Ständerwänden gebaut werden.
Einfallsreiche Kleideraufbewahrung mit Licht
Das Gegenteil des "ordentlichen" Wandschranks stellt diese ausgefallene Idee dar. Wir finden: Im Flur gibt es eindeutig zu selten Lichterketten. Also einfach mal Lichtgestaltung mit Kleideraufbewahrung kombinieren und Kleiderständer und Spiegel einfach mal illuminieren.
In Sachen Farbgestaltung lässt diese Idee außerdem die Tendenz zu einer Flurgestaltung in Schwarz und Weiß erkennen. Aufgelockert wird das Bild durch die hellen Wände und die Holzdielen auf dem Boden. Tipp: Achten Sie darauf, dass Flurmöbel immer mehrere Fächer haben, mit denen Sie Schuhe, Taschen und Jacken voneinander trennen können.
Schuhe kreativ aufbewahren in Obstkisten
Weniger konventionell, dafür ziemlich lässig ist diese Idee: Einfach mal Obstkisten als Schuhschrank benutzen. Obstkisten wie diese sind mittlerweile begehrte Deko-Objekte.
Mit ein wenig Glück hilft es, im Geschäft oder beim Gemüsehändler nachzufragen. Überschüssige Kisten werden dort oft abgegeben, entweder umsonst oder gegen einen kleinen Obolus. Wenn es dort keine oder nur wackelige Obstkisten gibt, gibt es neue - aber trotzdem oft nach Vintage aussehende - Kisten auch online oder im Dekogeschäft zu kaufen. Einfach die Augen offenhalten. Übrigens: Stabile Kisten können auch als einfallsreiche Wandregale montiert werden.
Möbel im Flur anordnen - Drei Beispiele:
Unsere Anordnungsideen gehen immer davon aus, dass es eine Garderobe, einen Schuhschrank bzw. eine Kommode im Flur gibt.
Beispiel 1: So können Möbel im Flur angeordnet werden
Beispiel 1: Bei diesem Beispiel wird eine Sitzbank eingerahmt von Garderobenschrank und Schuhschrank. Die Sitzbank kann in Form einer Truhe als Aufbewahrungsmöglichkeit und Sitzmöglichkeit (z.B. um die Schuhe anzuziehen) gleichzeitig genutzt werden. Außerdem praktisch: der Spiegel für den kurzen Check, bevor es aus der Haustür geht. Truhe und Schrank können beispielsweise im Landhausstil als Blickfang in die Flurgestaltung miteinbezogen werden.
Idee 2: Möbel im Flur anordnen
Beispiel 2: Diese Anordnung beginnt mit einer Schuhschrank-Kommoden-Kombination, ebenfalls mit von der Partie der wichtige Spiegel. Jacken und Co. können an Garderobenleisten aufgehängt werden. Zum Setzen gibt es ein Sitzregal mit quadratischen Fächern bzw. ein normales Regal, das mit Kissen zu einem Sitzregal umfunktioniert wurde.
Möglichkeit 3: Anordnung der Möbel im Flur
Beispiel 3: Auch bei dieser Idee dürfen Schuhschrank, Garderobe und Spiegel nicht fehlen. An den Schuhschrank, der übrigens praktischerweise immer gleich am Anfang steht, damit Sie nicht noch weit mit den Schuhen durch den Flur laufen müssen, schließt sich die stabile Sitzmöglchkeit (z.B. Truhe) an, über der sowohl Spiegel als auch mit Schrauben und Dübel an der Wand befestigte Garderobenhaken einen Platz gefunden haben.
Pflanzen, Bilder und Farben - Dekoration im Flur
Wie traurig wäre aber eine Welt, in der Dielen und Hausflure nur nach ihrem praktischen Nutzen bewertet würden. Was deshalb nicht fehlen darf, ist die Dekoration und Gestaltung des Flurs unter ästhetischen Gesichtspunkten.
Deckende Farben mit hellen Möbeln kombiniert
Ein kleines Plätzchen für Dekoration findet sich in jedem Flur. Auf einem Beistelltisch können zum Beispiel sowohl Haustürschlüssel und Briefe als auch frische Blumen und Beleuchtung Platz finden. Bedenken Sie immer: Das Auge ist immer bei der Sache. Schöne Dinge sehen wir gerne. Auch im Flur. Deshalb kann auch hier der Fokus vom reinen Nutzen der Einrichtung hin zur augenschmeichelnden Dekoration gelenkt werden.
Neben bunten Blumen eignen sich auch angenehme Wandfarben, um positive Stimmungen im Flur zu erzeugen. Ein helles Kaffeebraun wie auf unserem Beispielbild bringt Ruhe und Wärme an die Wand. Bei kleineren Fluren sollten Sie allerdings auf dunkle und flächige Wandfarben verzichten. Setzen Sie lieber Akzente mit einzelnen Farbbereichen an der Wand, mit Bildern, Blumen oder Deko-Objekten. Auch bunte Möbel in ansonsten weißen Fluren erzielen einen kreativen Farbeffekt.
Minimalistischer Flur mit Designer-Stuhl
Aber Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden, deshalb gibt es nun das Gegenstück: Geradliniger als der "Nippes-Tisch" aus dem vorangegangenen Beispiel ist diese Idee zur Flurgestaltung.
Ganz klar im Fokus steht der Designerstuhl. Frau oder Mann von Welt kommen nach Hause und stellen kurz die Tasche darauf ab. Nehmen Sie dann aber gleich wieder mit. Ergänzt wird das Gesamtbild, das sich in seiner reduzierten Art am besten in langen bzw. großen Fluren realisieren lässt, durch die Pflanze im pyramidenförmigen, weißen Topf. Weniger ist hier mehr, auch hinsichtlich der Farbgestaltung. Kombiniert wird die Farbe Weiß mit hellen Holztönen.
Wandtattoo Schriftzug als Idee im Flur
Ein Flur, zumindest einer in der Form eines längeren Korridors, besteht fast nur aus Wänden. Während ein Teil der Wände Möbeln und Garderoben zum Opfer fällt, können andere Bereiche der Wand als willkommene Fläche für die Dekoration dienen.
Bilder, Poster, Postkarten, Lampen, Wandmotive oder Schriftzüge: Die Wände des Flurs lassen viele Möglichkeiten offen. Unser Beispiel zeigt den thematisch passenden englischen Schriftzug "So good to be home", der als Wandtattoo im Flur angebracht werden kann. Kombiniert wird die Wanddekoration mit einer schmalen, langen Kommode, die Platz für Schuhe etc. bietet, sowie einer Orchidee, die einen floralen Touch in den Flur bringt. So macht Nachhausekommen Spaß.
Horizontale Ausrichtung:Schränke mit Bilderrahmen im Flur
Unten praktisch, oben künstlerisch. Diese Gestaltungsidee teilt den Flur horizontal in oben und unten. Während unten eine Schrankkombination mit verschiedenen Fächern sich durchgängig durchs Bild zieht, verläuft oben parallel dazu eine Reihe Bilderrahmen.
Ob die Bilderrahmen mit Fotografien bestückt werden, bleibt ganz dem eigenen Geschmack überlassen. Ganz im Zeichen eines künstlerischen Understatements können die Rahmen ebenso leerbleiben. Das lenkt den Fokus weniger auf den Inhalt als auf die formale Gestaltung, auf Linien und Strukturen in der Anordnung von Möbeln und Rahmen.
Regalbretter diagonal angeordnet
Nicht horizontal, aber dafür diagonal bewegt sich unsere nächste Idee. Regelbretter zur Ablage oder für Deko-Artikel können versetzt angebracht werden, sodass sich daraus eine Stufenoptik ergibt. Parallel dazu nehmen die Bilder darüber den gleichen Weg.
Farblich dienen die Holztöne des Bodens und die das Weiß der Möbel als Grundlage für rote Akzente, die durch Bilder und Dekoration gesetzt werden. Tipp: Wer oft und gerne umdekoriert, kann auf eine Grundeinrichtung in neutralen Farben wie Weiß, Grau oder Braun zurückgreifen und lediglich die Dekoration oder austauschbare Elemente wie Vasen, Textilien etc. als Farbgeber nutzen. So kann der Flur in einer Woche in Weiß und Rot brillieren, in der nächsten vielleicht schon in Weiß und Grün oder aber in einem bunten Farbmix. Lassen Sie Ihrer Phantasie freien Lauf.
Nicht mit Füßen treten - Welcher Bodenbelag eignet sich für den Flur?
So wirklich oft denken wir ja nicht darüber nach. Und wenn wir es tun, überrascht uns das Ergebnis. Überlegen Sie mal, wie oft Sie am Tag durch den Flur gehen.
Typischer Flur mit Treppenaufgang
Geben Sie es zu, Sie gehen öfter durch den Flur als gedacht. Dass wir den Flur zwar oft durchqueren, das aber selten aktiv wahrnehmen, liegt daran, dass der Flur für uns nur ein Durchgangszimmer ist. Wir gehen eben aus der Küche ins Bad und von dort ins Schlafzimmer. Wir kommen von der Arbeit nach Hause und werfen uns auf die Couch. Wir verlassen das Haus, um ins Kino zu gehen. Dass wir dabei ziemlich oft über die Dielen, Fliesen oder Teppiche des Flurs laufen, vergessen wir dabei.
Deshalb heißt es besonders bei der Wahl des Fußbodens im Flur: Obacht! Denn der Bodenbelag im Flur wird mehr strapaziert als oft gedacht. Ins Schlafzimmer schweben wir am Abend in zarten Söckchen, in den Flur stürmen wir nach einem Schneesturm in dicken Winterboots. Steinchen, Schmutz, Sand, Laub... all das bringen wir ebenfalls das ganze Jahr über unbemerkt von draußen mit nach drinnen. Auf die Frage, welcher Bodenbelag es für den Flur also sein soll, lautet die Antwort: ein robuster.
Klassisch: Schwarzweiße Fliesen im Flur
Der typische Bodenbelag im Flur waren lange Zeit Fliesen. Auch wenn Kacheln und Fliesen auch heute noch oft in Fluren, Hauseingängen oder gar im ganzen Haus zu finden sind, geht der Trend doch eher hin zu anderen Bodenbelägen. Schwarzweiße Fliesen wie die auf unserem Beispielbild können dennoch - als eine Art Reminiszenz an Omas Fliesenboden im Bauernhaus - natürlich ebenfalls stilvoll eingesetzt werden.
Robust sind Fliesen allemal. Bodenfliesen sind unempfindlicher gegenüber äußeren Einflüssen als beispielsweise Holzdielen im Flur. Fliesen gibt es in verschiedenen Stärken von ca. 0,8 cm bis 2 cm. Mit Ausnahmen kann man dabei sagen: Je dicker eine Fliese ist, desto belastbarer ist sie auch. Wie hoch die Fliesen im Flur sein müssen, hängt natürlich ebenfalls von der generellen Bodenhöhe ab und wie die Fliesen ins Gesamtkonzept passen. Lassen Sie sich dazu in einem Fliesenhandel beraten.
Freundeliche Fußmatte sagt Hello
Nicht schaden kann, ob Fliese oder Holzboden, eine Fußmatte hinter oder vor der Eingangstür, an der Schmutz und Steine an den Schuhen abgestreift werden können. So beugen Sie Schäden am Boden vor.
Fußmatten gibt es den unterschiedlichsten Designs, Formen und Größen. Beliebte Materialien sind: Gummi oder sonstige Kunstfasern, Edelstahl und Naturfasern (z.B. Kokos). Unsere Empfehlung: Entscheiden Sie sich nicht für die billigste Fußmatte, denn ähnlich wie der der Boden selbst wird auch die Matte zu Genüge benutzt. Billige Matten haben schnell geknickte Ecken oder lösen sich in ihre Einzelteile auf. Die Fußmatte kann entweder innen oder außen liegen. Je nach Einsatzort kann auch das Material gewählt werden. Fußmatten im Außenbereich müssen robuster sein als Matten, die innen liegen.
So sieht ein großer Flur aus
Übrigens: Welchen Bodenbelag Sie für den Flur auswählen, hängt nicht zuletzt davon ab, ob sie im Mietshaus oder im Einfamilienhaus wohnen bzw. ob Sie direkt von der Straße in den Flur kommen. Bedenken Sie, dass Sie, wenn Sie durch das Treppenhaus eines Mehrfamilienhauses gehen, bereits viel Schmutz sowie Steine und Partikel unterwegs "verlieren". Das ist insofern praktisch, als dass die Wohnung weitestgehend frei vom groben Schmutz bleibt und somit auch der Bodenbelag des Flurs weniger strapaziert wird. Wo man allerdings direkt von der Straße ins Haus kommt, ist es sinnvoll, für einen robusten Bodenbelag zu sorgen bzw. Schuhe vor dem Betreten des Hauses gut zu säubern oder eben gleich auszuziehen.
Fliesen, Vinyl oder Holz - Bodenbeläge für den Flur im Vergleich
Weiß, Schwarzweiß, Grau - Beispiele für Flurfliesen
Fliesen gehören zu den widerstandsfähigsten Bodenbelägen. Denken Sie an Omas Fliesen im Flur. Die sind von 1920 und sehen immer noch gut aus. Haltbarkeit ist vor allen Dingen im Flur praktisch. Fliesen lassen sich gut säubern und sind strapazierfähig. Anders als ein Holzboden müssen sie nicht geschliffen, geölt oder versiegelt werden. Dennoch gilt es, im Flur die richtigen Fliesen zu verwenden. Worauf Sie bei Fliesen für den Flur achten können:
► Stärke: Die Stärke der Fliesen bezeichnet ihre Dicke und somit auch ihre Bruchsicherheit und Stabilität. Generell wird zwischen Boden- und Wandfliesen unterschieden. Fliesen, die in Bereichen mit hoher Beanspruchung eingesetzt werden, sollten nicht zu dünn sein.
► Oberfläche: Auch die Oberfläche der Fliesen sollte einerseits abriebfest und andererseits rutschfest sein. Glasierte Fliesen werden in Abriebklassen unterteilt. Bei einer starken Beanspruchung, wie etwa im Hausflur (im Gegensatz z.B. zum Schlafzimmer), sollten Fliesen mit Abriebklasse 3 gewählt werden. Auch für die Rutschfestigkeit gibt es Abstufungen. Darauf sollten Sie auf jeden Fall besonders achten, wenn Sie Fliesen für das Badezimmer suchen. Aber auch im Flur, d.h. für Treppen oder Flächen, die zum Beispiel durch Regen oder feuchte Schuhe nass werden, können Sie die Rutschfestigkeit bedenken und erfragen. Was die Oberfläche von Fliesen betrifft, gibt es außerdem glasierte und unglasierte Fliesen. Häufig unglasierte Fliesen sind die robusteren Steinzeug- bzw. Feinsteinzeugfliesen, die es auch in Holz- oder Betonoptik gibt. Im Gegensatz dazu gibt es die glasierten Steingutfliesen.
► Farbe: Manche Fliesen sehen zwar gut aus, sind aber extrem schmutzanfällig. Je nach Oberfläche, Glasur, Relief oder eben Farbe sehen diese Fliesen immer irgendwie schmutzig aus. Ein Beispiel dafür sind gewisse schwarze Fliesen, von denen sich Schlieren selten vollständig entfernen lassen. Solche Fliesen eignen sich daher zwar für wenig frequentierte Räume, besonders im Eingangsbereich werden Sie auf Dauer aber nicht glücklich damit. Auch auf weißen Bodenfliesen ist Schmutz schnell zu erkennen. Lassen Sie sich deshalb im Fliesengeschäft beraten. Im Eingangsbereich sind gemusterte oder strukturierte Fliesen oft die bessere Wahl als komplett einfarbig, glatte Fliesen.
► Größe: Fliesen sind in verschiedenen Größen erhältlich. Besonders (Fein)Steinzeugfliesen gibt es als großformatigen Bodenbelag. Für kleine Flure eignen sich große Bodenfliesen, um mehr optische Weite zu erzeugen. Kleine Fliesen, Mosaik oder Muster auf dem Boden würden den Flur noch kleiner wirken lassen.
Parkett, Dielen und Co. - Holzböden können auf verschiedene Arten in den Flur kommen
Holzboden im Flur ist neben Fliesen einer der traditionellen Bodenbeläge für den Eingangsbereich. Im Gegensatz zu Fliesen wird ein Boden in Holzoptik von vielen als wohnlicher und gemütlicher wahrgenommen. Holzboden ist natürlich nicht gleich Holzboden. Deshalb können Sie folgende Faktoren berücksichtigen, wenn Sie zu einem Holzboden im Eingangsbereich tendieren:
► Holzsorte: Von der Holzsorte ist auch die Härte des Holzes abhängig. Je härter ein Holz ist (was wiederum von seiner Dichte abhängt), desto weniger anfällig ist es für Kratzer, Dellen und Abnutzungsspuren. Weiche Hölzer (z.B. Nadelhölzer, die häufiger auch günstiger sind) eignen sich im Wohnbereich am ehesten für Böden, die nicht so häufig betreten werden. Für den Flur sollte es ein hartes Holz sein, damit Sie den Spaß am Holzboden nicht verlieren. Harte Hölzer für den Fußboden sind beispielsweise Birke, Buche oder Eiche.
► Verarbeitungsart: Wenn von Holzboden die Rede ist, ist nicht immer klar, was genau gemeint wird. Holzboden kann in Form von massiven Vollholzdielen (auch Massivholzdielen) verlegt werden, als Parkettboden oder als Laminat.
Massivholzdielen bestehen komplett aus ein und demselben Holz, sie können behandelt oder unbehandelt sein und sind in der Regel dicker als Parkett oder Laminat. Dielenböden aus Vollholz haben einen ursprünglichen und rustikalen Charme, den viele schätzen. Sie zeichnen sich im Gegensatz zum Parkett außerdem dadurch aus, dass es auch längere Stück gibt, ein Parkettboden setzt sich aus kürzeren Stücken zusammen, die beim Verlegen kombiniert werden.
Parkettboden besteht prinzipiell auch aus Holz, jedoch je nach Verarbeitungsart (z.B. Fertigparkett) aus übereinanderliegenden, verleimten Holzschichten. Dass beim Parkettboden auch die obere Schicht aus Holz besteht, stellt einen Gegensatz zum Laminat dar. Parkett kann deshalb bei Bedarf auch abgeschliffen werden, ohne den Boden zu beschädigen. Die Oberfläche von Parkettböden ist meistens bereits vorbehandelt bzw. versiegelt. Dielen müssen hingegen in vielen Fällen selbst geölt oder lackiert werden.
Laminat funktioniert im Prinzip ähnlich wie Parkett. Auch dieser Bodenbelag wird aus mehreren kleineren Planken zusammengesetzt, die aus verschiedenen Schichten Holz bestehen. Im Gegensatz zum Parkett besteht die obere Schicht nicht aus Holz, es handelt sich nur um eine versiegelte, bedruckt Oberfläche in Holzoptik. Laminatboden kann im Gegensatz zum Parkett nicht abgeschliffen werden, wenn er verkratz oder beschädigt ist. Laminat wird oft als kostengünstige Alternative zum Parkett gesehen und ist mittlerweile in vielen verschiedenen Ausführungen erhältlich.
► Oberflächenbearbeitung: Die Oberfläche von Laminatboden muss nicht bearbeitet werden. Laminat ist in der Regel mit einem transparenten Kunststoff beschichtet (Melaninharz) und zeichnet sich deshalb je nach Qualität über eine hohe Haltbarkeit aus. Laminatboden reagiert allerdings häufig empfindlich auf Feuchtigkeit bzw. stehende Nässe. Da der Boden nicht nachträglich versiegelt oder bearbeitet werden kann, müssen Sie besonders im Flur hier vorsichtig sein.
Parkettboden wird häufig bereits mit einer behandelten Oberfläche angeboten. Unterschieden wird dabei zwischen geöltem und lackiertem Parkett. Im Flur, das gilt auch für Dielenboden, den Sie selbst bearbeiten, sollte die Oberfläche so behandelt sein, dass sie möglichst robust und wasserunempfindlich ist. Hier eigenen sich lackierte Oberflächen besser als geölte, da geölte oder gewachste Holzböden nicht so porendicht versiegelt sind wie lackierte. Schmutzpartikel können die Poren des Bodens schneller verunreinigen, wodurch unschöne verfärbte, graue Bereiche entstehen können. Parkettböden unterscheiden sich allerdings in ihrer Oberflächenbehandlung voneinander. Lassen Sie sich im Fachgeschäft beraten, welche Oberfläche sich für den Eingangsbereich eignet. Welche Unterschiede es zwischen verschiedenen Lacken und Ölen gibt, kann Ihnen ein Spezialist erklären.
► Fazit: Ein Holzboden im Flur sieht gut aus, Holz wirkt wohnlich und gemütlich. Holz ist je nach Bearbeitung jedoch empfindlich gegenüber Feuchtigkeit und kann verkratzen. Anders als Fliesen müssen Holzböden in regelmäßigen Abständen (z.B. alle 10 Jahre) abgeschliffen und neu versiegelt werden, wenn sie optisch schön bleiben sollen. Das gilt nicht für Laminat, dessen Oberfläche eigentlich gar nicht aus Holz besteht, und deshalb auch nicht durch Abschleifen wieder fit gemacht werden kann.
Übrigens: Auch Korkboden ist eine natürliche Möglichkeit der Bodengestaltung!
Vollflächig oder nicht? - Das kann Teppich im Flur
Teppich ist in deutschen Fluren ein eher seltener Anblick, zumindest im Vergleich zu anderen Ländern. Wer schon einmal in einem typisch englischen Haushalt war, dem wird eine Sache besonders aufgefallen sein: Im ganzen Haus ist Teppich verlegt, selbst auf der Toilette. Hierzulande hat sich dieser Trend nicht wirklich etabliert und seit den 90er Jahren wird Teppich immer seltener als Bodenbelag gewählt. Was Sie beachten können, wenn Sie sich dennoch für einen Teppich im Flur entscheiden wollen (es ist schließlich nicht auszuschließen, dass eine Retro-Welle in Sachen Teppich auf uns zurollt), das sagen wir Ihnen hier:
► Flächig oder frei: Die Frage, die sich gleich zu Beginn stellt, lautet: Wird der Teppich vollflächig im Flur verlegt oder handelt es sich nur um einen Läufer, der sich an den Bereich hinter der Haustür anschließt? Mit einem Läufer bzw. einem beweglichen Teppich bleiben Sie flexibel. Teppiche dieser Art lassen sich leichter austauschen und reinigen. Flächig im Raum verlegter Teppich wird als Teppichboden oder Auslegware bezeichnet. Frei liegende Teppiche sind im Flur beispielsweise Läufer oder Brücken. Beachten Sie auch, dass Material und Aufbau von flächig verlegten Teppichböden und losen Teppichen voneinander unterscheiden. Generell ist Teppichboden für die vollflächige Verlegung strapazierfähiger.
► Material & Beschaffenheit: Teppich kann aus tierischen, pflanzlichen oder synthetischen Fasern bestehen. Eine typische tierische Naturfaser ist zum Beispiel Wolle. Pflanzliche Naturfasern sind Jute, Sisal oder Kokos. Für den Flur eignet sich ein Teppich am besten, der aus synthetischem Material hergestellt ist. Diese Teppiche lassen sich leichter reinigen und sind unempfindlicher.
Außerdem können Sie unabhängig vom Material darauf achten, dass die Florhöhe niedrig ist. Unter "Flor" versteht man die Oberfläche eines Teppichs, die aus den für den Teppich typischen Fasern besteht, wie zum Beispiel aus geschlungenen oder gedrehten Florfasern. Je dichter der Flor (also je dichter die einzelnen Fasern zusammenstehen), desto robuster ist der Teppich. Besonders im Flur, wo verschmutzte Schuhe, Nässe und Partikel direkten Kontakt mit dem Teppich haben, ist dies sinnvoll.
► Farbe: Im Flur empfiehlt sich ein etwas dunklerer Teppichboden, da dieser Flecken gnädig schluckt. Das gilt vor allen Dingen für den vollflächigen Teppich. Darüberhinaus gibt es natürlich auch Teppiche mit Mustern. Hier stellt sich allerdings die Frage, wie groß der Flurbereich ist, wie ruhig bzw. unruhig das Muster des Teppichs ist und ob Sie sich mit einem Muster festlegen wollen. Wer einen Teppich mit ungewöhnlichem Muster oder einer ungewöhnlichen Farbe ins Auge gefasst hat, sollte auf einen Läufer ausweichen. Dieser lässt sich schneller austauschen als fest verlegter Teppich, wenn Sie sich ein anderes Design im Flur wünschen. Vorteil ist: Teppiche mit ausgefallenen und angesagten Farben, Mustern und Motiven sind momentan auf dem Vormarsch, die Auswahl wird also immer größer.
► Nutzung des Flurs: Ob Teppich im Flur zu empfehlen ist, hängt stark von der Nutzung des Flurs und seiner Lage im Haus ab. Ein Teppich im Flur, der sich direkt an eine Haustür anschließt, die ins Freie geht, ist eher nicht zu empfehlen. Gibt es, wie etwa in Mietwohnungen, ein zwischengeschaltetes Treppenhaus oder einen Windfang, in dem Schmutz und Nässe bereits aufgefangen werden, bleibt der Teppich im Flur davon verschont. Prinzipiell ist es sinnvoll, bei Teppichen im Flur die Schuhe gleich nach dem Betreten der Wohnung auszuziehen. So wird die Oberfläche am besten geschont.
Kunststoffe und Linoleum im Flur - Vielfältige Möglichkeiten
Kunststoff-Bodenbelag im Flur ist schon lange kein No-Go mehr. Kunststoffe wie Vinyl/PVC bieten vielfältige Möglichkeiten für eine flexible und haltbare Bodengestaltung. In einem Atemzug mit Kunststoff-Bodenbelägen wird übrigens oft Linoleum genannt. Dabei handelt es sich bei Linoleum nicht um einen Kunststoffboden, sondern um ein Naturprodukt, das unter anderem aus Leinöl, Naturharzen, Holzmehl und Jutegewebe besteht. Dennoch nehmen wir aufgrund der optischen Ähnlichkeit Linoleum in diesen Teil mit auf. Diese Möglichkeiten gibt es mit Vinyl und Co.:
► Vinyl/PVC: Früher sagte man PVC, heute heißt es Vinyl. Vom Prinzip her sind diese beiden Bodenbeläge aber gleich, auch wenn Vinylboden zurecht als neue Generation des PVC gilt. PVC steht grundsätzlich für Polyvinylchlorid. Unterschied der alten PVC-Böden, die bereits in den 30er Jahren in Mode kamen, zu den zeitgemäßen PVC- und Vinylböden ist vielmehr, dass sich einige Inhaltsstoffe geändert haben. Vinylböden und PVC-Böden müssen heutzutage EU-weit gewisse Anforderungen hinsichtlich ihrer Unbedenklichkeit erfüllen. Auf schädliche Weichmacher muss verzichtet werden. Achten Sie beim Kauf auf die entsprechenden Gütesiegel. PVC-Boden kann als Rollware in Bahnen verlegt werden (hier greift unsere traditionelle Auffassung des PVC-Bodens) oder aber wie beispielsweise Laminat in einzelnen Schienen verklebt oder schwebend verlegt werden. Moderne Vinyl- oder PVC-Planken gibt es in zahlreichen Designs, in täuschend echten Holznachbildungen oder in Fliesenoptik. Vinylböden zeichnen sich durch ihre Haltbarkeit und Abriebfeste aus. Diese Eigenschaften werden - übrigens auch bei anderen Bodenbelägen - in Form der Nutzungsklasse eines Bodens angegeben.
► Kunstharzboden: Kunstharzböden werden auch als Gussböden bezeichnet. Sie werden auf Polyurethanbasis hergestellt. Ein Kunstharzboden wird flüssig verlegt, also gegossen. Insgesamt sind mehrere Arbeitsschritte nötig. Kunstharzböden gibt es in den unterschiedlichsten Farben, mit Struktur oder sogar graphischen Elementen. Ihr ursprünglicher Einsatzort waren vor allem industrielle Anlagen, Großküchen etc. Mittlerweile haben sie jedoch auch Einzug in den privaten Wohnbereich gehalten. Vorteil von Gussböden ist neben ihrer Haltbarkeit und Rutschfestigkeit, dass sie ein nahtloses Gesamtbild ergeben und ganze Etagen, also auch der Flur, quasi übergangslos gestaltet werden können.
► Linoleum (ist eigentlich gar kein Kunststoff): Linoleum wird oft in einem Atemzug mit PVC-Böden genannt. Das mag auf den ersten Blick mit ihrer Beschaffenheit und Optik zusammenhängen. Linoleum ist allerdings, anders als PVC-Boden, kein Kunststoffboden. Dieser Bodenbelag besteht stattdessen aus Naturprodukten, also unter anderem aus Leinöl bzw. Sojaöl, Naturharzen, Korkmehl oder Holzmehl, Kalksteinpulver, Farbstoffen und Jutegewebe. Zusätzlich können Kautschuk und auch Kunststoffe enthalten sein. Linoleum stand lange im Ruf des biederen, langweiligen Bodens und wurde häufig in öffentlichen Gebäuden wie Schulen oder Krankenhäusern eingesetzt. Dass es sich dabei heute nicht nur um einen praktischen Turnhallenfußboden, sondern auch um eine moderne Wohnidee handelt, zeigt die große Auswahl an Farben und Oberflächen, die es in Form von Linoleumboden zu kaufen gibt. Wie die Kunststoffböden auch eignet sich Linoleum für den Flur, weil dieser Boden widerstandsfähig und langlebig ist.
Geht auch: Der Materialmix im Flur auf dem Boden
Materialmix im Flur. Als letzte Idee für die Bodengestaltung im Flur, zeigen wir Ihnen den Materialmix. Kombinieren Sie Holz mit Fliesen, Beton mit PVC oder umgekehrt. Beim Kombinieren von verschiedenen Bodenbelägen sollten Sie darauf achten, dass die Nahtstellen richtig verfugt sind und die Materialien ggf. noch genug Platz zum "Arbeiten" haben.
Fest steht, dass der Materialmix am Boden nicht nur einen Blickfang darstellt, sondern auch Bereiche, die besonders beansprucht werden, durch den Einsatz eines anderen Materials haltbarer gemacht werden können.
Und jetzt nichts wie los. Der Flur wartet auf Sie. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Renovieren, Gestalten und Dekorieren. So macht Nachhausekommen Spaß.