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Faszination Musik - So wirkt Musik auf den Menschen

Wandtattoo zum Thema Musik

Musik! Kaum jemand kommt ohne sie aus. Sie macht traurig, macht froh, regt an und beruhigt. Ganz klar ist Musik eine emotionale Sache. Und wie das so ist mit emotionalen Sachen: Immer gibt es auch wissenschaftliche Disziplinen, die erklären wollen, wie die Dinge funktionieren. Zahlreiche Studien beschäftigen sich deshalb mit der Beschaffenheit von Musik, ihren Strukturen und warum sie so auf den Menschen wirkt, wie sie wirkt.

Fest steht: Musik wirkt sich auf den ganzen Körper aus. Sie dringt durch das Ohr ins Gehirn und setzt dort komplexe Reaktionen in Gang: vom Einfluss auf den Puls bis hin zum Kribbeln in der Magengegend, zu Tränen und Freude. Warum das so ist, wie der Mensch überhaupt zur Musik gekommen ist und ob Musiker tatsächlich intelligenter sind - auf diese Fragen gibt es vielfältige und nicht immer eindeutige Antworten.

Musik beeinflusst uns - Machen Sie den Test

Wir denken selten darüber nach, aber wenn wir es zur Abwechslung doch mal tun, kommen wir zu interessanten Ergebnissen. Musik ist mehr als nur Unterhaltung aus dem Radio, sie kann unsere Wahrnehmung steuern. Deshalb beginnen wir mit einem Test. Probieren Sie es einfach an sich selbst aus.

Stellen Sie sich folgende Filmszene vor:

Ein langer Highway, Wüste links und rechts. Am Horizont geht die Sonne unter. Einsam fährt ein Straßenkreuzer über den Asphalt, er wird immer kleiner und verschwindet irgendwann ganz im Sonnenuntergang. Der Film ist aus. So weit so gut.

Finden Sie nun die passende Musik zur Szene:

Wie wäre es mit einer coolen Rocknummer im Stil von "Born to be wild"? Das coole Ende eines coolen Films. Oder würden Sie lieber leise Töne hören? Ein Sänger mit Akustikgitarre und rauer Huskystimme singt einen traurigen Song über die Liebe seines Lebens. Das Auto verschwindet im Sonnenuntergang, ohne dass er sie jemals wiedersehen wird. Sie verdrücken eine Träne. Der Film ist aus.

Unterschiedlicher könnten die Szenen eigentlich nicht sein. Und woran liegt es? Natürlich an der Musik.

Musik im Bauch und im Kopf - Herz und Hirn

Musik erzeugt Emotionen. Sie macht gute Laune, macht melancholisch, regt an oder beruhigt. Dass und wie Musik unsere Stimmung beeinflusst, liegt dabei am Zusammenspiel verschiedener Faktoren.

Warum Musik und Herzschlag zueinander passen...

Der erste Faktor reduziert ein Musikstück auf seine wesentliche Substanz. Wenn Melodie und Harmonien ausgeblendet werden, bleibt der Grundschlag übrig.

Ohne ihn, den Beat, würde ein Musikstück tendenziell konturlos wirken. Stücke mit einem schnellen Grundschlag wirken anregend, langsamere Lieder wirken getragen und ruhig. Hat ein Lied mehr als 80 Schläge pro Minute (beats per minute) gilt es als lebendig, mit weniger als 70 Schlägen pro Minute wird es als ruhig und beruhigend wahrgenommen. Warum das so ist, hat mit einer ganz grundlegenden Angelegenheit zu tun: nämlich mit unserem eigenen Herzschlag. Ein normaler menschlicher Ruhepuls liegt bei ungefähr 70 Schlägen pro Minute. Diesen Beat bringen wir also unbewusst mit Ruhe in Verbindung. Wird der Grundschlag schneller, assoziieren wir dies mit Aufregung, Spannung, Energie oder Bewegung, weil auch der Herzschlag in freudigen, ereignisreichen oder körperlich fordernden Situationen schneller wird. Die Tatsache, dass der Mensch den Beat eines Songs in Verbindung mit dem Herzschlag bringt, ist genau genommen eigentlich kein aktives Wissen, sondern eher eine unbewusste, aber dennoch entscheidende Reaktion auf das Gehörte. Praktisch: Jeder hat sein eigenes Gefühlsmetronom also bereits eingebaut.

BPM verschiedener Lieder

Die Beats von Stayin Alive helfen bei der Reanimation

Der Beat eines Songs kann uns in verschiedenen Lebenslagen helfen und beeinflussen. Nicht zufällig begegnen uns im Wald Läufer mit Kopfhörern, aus denen ihre persönliche Jogging-Playlist sie beschallt. Verschiedene Studien belegen, dass ein Beat von ca. 120 Schlägen pro Minute den Puls des Läufers widerspiegelt und ihm so einen ausgeglichenen Lauf ermöglicht. Außerdem wirkt ein Beat von mehr als 70 BPM generell anregend und sorgt für den nötigen Schwung beim Lauf. Listen mit passenden Songs für die Joggingrunde gibt es im Internet auf verschiedenen Portalen.

Klingt komisch, ist aber so: Manchmal kann ein Beat tatsächlich Leben retten. Eine Kampagne der American Heart Association machte kürzlich darauf aufmerksam, dass der Song "Stayin‘ Alive" der Bee Gees mit 103 BPM die passende Schlagfrequenz für die Herzdruckmassage bietet. Wer also in die Situation kommt, eine Person zu reanimieren, kann mit diesem Lied im Ohr den richtigen Rhythmus bei der Wiederbelebung finden und einen klaren Kopf bewahren. Generell gilt: Erst Notruf wählen. Dann so lange reanimieren, bis Hilfe kommt. Idealerweise in diesem Wechsel: 30 Mal drücken, zweimal beatmen, 30 Mal drücken und so weiter.

Auch wenn es gerade nicht um Leben und Tod geht, ist der Beat für viele Musikrichtungen ein ausschlaggebendes Kriterium. Markenzeichen des Speedcore, einer Variante des langsameren Hardcore Technos, sind mehr als 250 BPM und die hohe Geschwindigkeit der Stücke, die das Hörerkollektiv (zugegeben wohl teils auch mit Hilfe anderer Substanzen) in einen berauschten Zustand befördern. Auch verschiedene Jazz-Stücke bzw. Stücke des Bebop zeichnen sich durch einen rasanten Beat aus, der, im Gegensatz zum meist künstlich erzeugten Beat des Speedcore, noch "handgemacht" ist. Dennoch findet die Steigerung der Beatzahl an einem gewissen Punkt ein Ende. Ab 1000 BPM werden Beats vom Menschen nicht mehr einzeln wahrgenommen. Die Schläge wirken - ähnlich der Einzelbilder bei einem Film, die ab einer gewissen Frequenz als flüssiger Film erscheinen - auf den Menschen wie ein zusammenhängender Ton.

Warum Musik ähnlich wie Sex ist...

Musik und Emotionen

Musik erzeugt Emotionen

Musik geht nicht nur ans Herz, sondern hat zunächst vor allen Dingen mit dem Kopf zu tun. Genau genommen mit unserem Gehirn. Ganz profan dringt Musik zunächst wie alle anderen Geräusche auch in Form von Klangwellen an unser Ohr. Klangwellen sind im Grunde genommen nichts anderes als schwingende Luft. Im Ohr selbst wird der durch diese Wellen ausgelöste mechanische Reiz in Nervenimpulse umgewandelt. Das Ohr verfügt dabei bereits über die Fähigkeit, die spezifischen Frequenzen von Geräuschen zu erkennen. Der Schall wird also schon im Ohr vorsortiert, die jeweiligen Impulse werden je nach Geräusch in unterschiedliche Bereiche des Gehirns geleitet. So werden Sprechstimmen beispielsweise anders weiterverarbeitet als das Klirren von Glas oder eben eine Klaviermelodie.

Musik und Rhythmus schaffen es dabei unter Anderem ins limbische System. Das heißt, genau dorthin, wo unsere Emotionen entstehen, ohne dass wir Einfluss darauf ausüben könnten. Noch bevor wir also wissen, dass überhaupt Musik läuft, hat unser Gehirn schon eine Emotion damit verbunden. Wenn wir also bei einigen Songs spontan Gänsehaut bekommen, liegt das an diesem nicht kontrollierbaren Impulsgeber. Übrigens: Dass Musik uns so gut gefällt, liegt vielleicht auch daran, dass sie die gleichen Areale im Gehirn anregt wie Sex.

Musik und Klang haben also zunächst unbewusst eine Wirkung auf uns - ohne, dass wir uns konkret Gedanken darüber machen könnten. Diese Tatsache machen sich nicht zuletzt Werbung, Geschäftsfilialen oder auch die Filmmusik zunutze, um Stimmungen zu erzeugen und die Emotionen der Zuschauer und Kunden innerhalb von Sekundenbruchteilen zu steuern. Natürlich heißt das nicht, dass wir mit der richtigen Musik zu willenlosen Konsumenten würden. Denn neben dem limbischen System gelangen die Nervenimpulse auch in Bereiche des Gehirns, die aktiv mit dem musikalischen Input umgehen.

Dass wir ein Geräusch anschließend bewusst als Geräusch wahrnehmen, ist die Aufgabe des auditiven Cortex, dem Hörzentrum in der Großhirnrinde. Darüber hinaus gibt es weitere über das Gehirn verteilte Bereiche, die beim Hören von Musik aktiv werden und verschiedene Aufgaben übernehmen. Schließlich müssen selbst bei einem durchschnittlichen Musikstück nicht nur einzelne Töne, sondern auch Harmonien, Rhythmen, Klangfarben oder Instrumente voneinander unterschieden werden.

Hirnhälften und Musik

Beide Hirnhälften verarbeiten Musik anders

Die linke Hirnhälfte ist dabei eher darauf spezialisiert, Musik einer Analyse zu unterziehen und ihre Einzelheiten zu unterscheiden. Besonders aktiv sind dabei die Areale, die sonst für die Verarbeitung von Sprache zuständig sind. Die rechte Hirnhälfte hingegen verarbeitet Musik als Ganzes und erkennt übergeordnete Strukturen. Neben der passiven Aufnahme von Musik werden im Gehirn allerdings auch Bereiche aktiviert, deren Aufgabe die Bewegungskoordination ist. Musikhören ist also offenbar mit einer dazugehörigen motorischen Aktivität (z.B. Tanzen, Fußwippen etc.) verknüpft.

Natürlich reagiert nicht jedes Gehirn gleich. Wie Musik wahrgenommen wird, ist vom Individuum abhängig. Die Gehirne von Musikern bzw. geübten Hörern reagieren beispielsweise anders auf Musik als die von Menschen, die sich weniger detailliert mit Musik beschäftigen. Hier werden eher Regionen aktiv, die emotionale Affekte auslösen, während Musiker Melodien und Lieder analytischer wahrnehmen.

Fest steht: Wie kaum ein anderes Phänomen fordert und fördert Musik das Gehirn auf eine komplexe Art und Weise, da die unterschiedlichsten Bereiche aktiviert werden.

Hätten Sie das gewusst? Menschen, die unter Amusie leiden, können trotz eigentlich funktionierender Sinnesorgane Tonfolgen, Harmonien, Rhythmen, Melodien nicht unterscheiden, "richtige" Töne und "falsche" nicht erkennen. Auch die Fähigkeit, selbst die gewünschten Tonfolgen zu produzieren, fehlt häufig. Amusie kann angeboren sein oder als Folge etwa eines Schlaganfalls auftreten, wenn die entsprechenden Bereiche des Gehirns geschädigt werden. Wie genau sich Amusie äußert, ist von Fall zu Fall verschieden. Sie zählt zu den auditiven Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen.

Musik und Intelligenz - Was ist dran?

Mozart Effekt

Macht Musik intelligenter?

Beim Musikhören und auch beim Musikmachen wird das ganze Gehirn gefordert. Musik war deshalb lange im Verdacht, uns schlauer zu machen. Ganz falsch ist das nicht, der sogenannte Mozart-Effekt wurde allerdings in den letzten Jahren widerlegt. Mit dem Begriff "Mozart-Effekt" wurde folgendes Phänomen beschrieben: Bei einer Studie im Jahr 1993 wurden einige Studenten mit Mozart-Musik beschallt, andere Probanden der Testgruppe nicht. Bei den folgenden Tests schnitten die Studenten, die vorher Mozart gehört hatten, besser ab. Die Schlussfolgerung lag also nahe, dass Musik die Intelligenz bzw. das im Test im Vordergrund stehende räumliche Denkvermögen fördere. Letztendlich stellte sich durch weitere Studien der Folgejahre aber heraus, dass die positive Wirkung nur von kurzzeitiger Dauer war und dass ähnliche Resultate auch mit anderen als positiv konnotierten Tätigkeiten (wie Kaffeetrinken oder Lesen eines spannenden Buchs) erzielt werden können.

Obwohl der Genuss von klassischer Musik den Hörer also nicht plötzlich zur Intelligenzbestie macht, lässt sich die Wirkung von Musik auf neuronaler, emotionaler und sozialer Ebene nicht leugnen. Einen Effekt hat Musik nicht nur beim Hören, sondern vor allen Dingen auch auf Leute, die aktiv musizieren. Bereits die musikalische Früherziehung bei Kindern fördert Konzentration, Sprachvermögen (Sprache und Musikverständnis sind eng miteinander verbunden) und die motorische Koordination. Das Musizieren in Gruppen wirkt sich außerdem positiv auf das Sozialverhalten aus. Und das nicht nur bei Kindern. Ähnliche gemeinschaftsstiftende Wirkung hat Musik auch auf Erwachsene. Erklären lässt sich das teilweise so: Beim Musikmachen im Ensemble schüttet der Körper spezielle Hormone aus, die den Menschen tatsächlich sozialer machen, die emotionale Bindung stärken und durch die wir dem Gegenüber ein größeres Vertrauen entgegenbringen. Das ausgeschüttete Hormon Oxytocin ist übrigens das selbe Hormon, das für eine enge Mutter-Kind-Verbindung zuständig ist, das beim Liebesspiel freigesetzt wird (da wären wir schon wieder beim Thema) und das generell nach angenehmer Stimulationen durch Gerüche, Berührung oder Klang produziert wird.

Musik und der aufrechte Gang - Warum wir singen können

Um den positiven Effekt des Musizierens nutzen zu können, wird nicht zwingend ein Instrument benötigt. Jeder Mensch kann Musik und Melodien ganz ohne Hilfsmittel selbst erzeugen. Nämlich in Form von Gesang. Und an dieser Stelle soll festgehalten sein: Es müssen keine Opernarien oder Rocksongs sein. Singen kann jeder! Es traut sich nur nicht jeder. Aber das ist eine andere Geschichte.

Beim Gesang geht es zunächst ganz grundsätzlich um die Fähigkeit, Klänge zu produzieren. Darüber dass wir diese Leistung überhaupt erbringen können, sollten wir uns wirklich häufiger freuen. Schließlich gehören die Eigenschaften des Menschen, sprechen und singen zu können, zu seinen wichtigsten Fähigkeiten. Denken Sie einfach daran, wenn Sie bei der nächsten Bahnfahrt eine Handy-Quasselstrippe im Abteil nervt: Es ist schön, dass wir sprechen können! Dass sich diese Fähigkeit entwickelte, war nämlich einer der wichtigsten Ausgangspunkte dafür, dass wir vom sprachlosen Menschenaffen zum modernen Menschen wurden - der zum Beispiel Handys benutzen kann.

Wandtattoo Musik ist Leben

Revolution und Evolution - Singen und Sprechen entwickelten sich durch den aufrechten Gang

Angefangen hat dabei alles mit dem aufrechten Gang. Gemeinsam mit einem gestreckten Körper veränderte sich auch die Position des Kehlkopfes, der Sprechapparat entwickelte sich weiter und offenbarte ungeahnte Möglichkeiten. Wie und warum sich Sprache und Gesang letztendlich entwickelt haben, darüber gibt es keine eindeutigen Aussagen. Eine Annahme, wie Musik zum festen Bestandteil unserer Kultur wurde, bezieht sich auf die Vorteile, die ein früher Homo Sapiens durch Gesang und Bewegung bei den Damen in Paarungsangelegenheiten hatte. Wie auch im Tierreich wurden hier Klänge und Geräusche mutmaßlich als Balzritual verwendet. Sieht man sich mit den ekstatischen Teenagern vor der Bühne von Justin Bieber oder One Direction konfrontiert, ist die Wirkung von singenden männlichen Exemplaren vielleicht nicht ganz von der Hand zu weisen. Interessant ist darüber hinaus, dass es Musik in allen Kulturen gibt. Eine weitere ursprüngliche Funktion von Gesang und Musik ist dabei wohl das In-den-Schlaf-Wiegen des Nachwuchses. Wiegenlieder gibt es mutmaßlich seit vielen Jahrtausenden und überall auf der Welt.

Wirkung von Gesang auf den Körper

Gesang hat positive Effekte auf den Körper

Auch heute noch gilt Gesang als ganz natürliches Mittel für gute Abwehrkräfte und bessere Laune. Singen wirkt sich positiv auf das Herz-Kreislauf-System aus. Anders als bei Gitarre, Schlagzeug und Co. befindet sich beim Gesang das Instrument direkt in unserem Innern, der Resonanzkörper sind wir selbst. Viele komplexe Reaktionen müssen im Körper ablaufen, damit ein Ton erzeugt und gehalten wird. Von der Aktivierung verschiedenster Muskelpartien über eine veränderte, tiefere Atmung bis hin zur aufrechteren Körperhaltung werden diverse Mechanismen beim Singen aktiviert. Und das meistens ganz automatisch. Zahlreiche Studien haben ergeben, dass Menschen, die regelmäßig singen, gesünder sind.

Ob also als Lockmittel bei der Brautschau, als Wiegenlied oder einfach aus Spaß an der Freude: Singen tut gut. Also, einfach ansetzen und das Lieblingslied zum besten geben - das kann meistens nicht schaden. Apropos Lieblingslied. Haben Sie eigentlich eine Ahnung, woher Ihre Vorlieben in Sachen Musik kommen?

Woher kommt der Musikgeschmack und lässt sich darüber streiten?

Über Geschmack lässt sich nicht streiten. Also im Prinzip schon, aber man kommt zu keinem Ergebnis. Geschmack und Vorlieben sind schließlich subjektiv. Auch in Sachen Musik. Warum das so ist und wie unser Musikgeschmack entsteht, darüber gibt es verschiedene Thesen. Eine eindeutige Antwort scheint es nicht zu geben, vielmehr können hier diverse Faktoren eine Rolle spielen.

Musikgeschmack hat einerseits etwas mit Prägung, mit Bekanntem und Vertrautem zu tun. Lieder, Stile, Besetzungen, Melodieverläufe, die uns vertraut sind, finden wir so ähnlich auch bei anderen Stücken automatisch gut. So spielt bei der musikalischen Sozialisation mit Sicherheit das Elternhaus eine Rolle. Welche Musik dort gehört wird, ob überhaupt Musik gehört wird und wie oft Musik gehört wird, das sind wichtige Faktoren bei der musikalischen Prägung und bei der Frage, welche Musik uns als vertraut und bekannt erscheint. Übrigens: Je jünger Kinder sind, desto offener sind sie unbekannter oder andersartiger Musik gegenüber. Idealerweise sollten Schulen und Eltern darum bemüht sein, dass Kinder diese Offenheit bewahren.

Neben dem Faktor der Vertrautheit haben Musik und Musikgeschmack noch eine weitere besonders wichtige Qualität. "Sag mir was du hörst und ich sag dir, wer du bist." Musik stiftet nämlich Gemeinschaft. Musikgeschmack kann vereinen. Und so entwickelt sich in der wichtigsten Phase sozialer Orientierung, nämlich der Pubertät, auch ein vom Elternhaus unabhängiger Musikgeschmack. Was hören Freunde? Was ist angesagt? Welche Songs und Bands sind cool? Die Jugend gilt als eine der prägendsten Phasen in Sachen Musikgeschmack, während der Grundstein, wie gesagt, bereits früher gelegt wird. Reibungspunkte zwischen Nachwuchs und Eltern entstehen dann aber meistens doch, wenn die verzerrte Gitarre die Mutter zum Wahnsinn treibt oder der Beat die Gläser im Schrank springen lässt.

Wandtattoo Feel the beat

Der Beat entscheidet, ob ein Lied beruhigend oder anregend ist

Doch wie bereits erwähnt, sollte über Musikgeschmack nicht gestritten werden. Davon abgesehen, sind die Vorlieben in Sachen Musik selten in Stein gemeißelt. Der Musikgeschmack entwickelt sich erfahrungsgemäß ständig weiter - bei den einen mehr, bei den anderen weniger. Man lernt Neues zu schätzen, verbindet eine bestimmte Musik mit bestimmten Lebensumständen oder passt sich, wie schon in der Pubertät, womöglich den musikalischen Vorlieben eines neuen sozialen Umfelds an.

Musik für Dumme? Eine Studie behauptet sogar, der Musikgeschmack eines Menschen ließe Rückschlüsse auf seine Intelligenz zu. So sollen besonders schlaue Zeitgenossen etwa eine Vorliebe für Beethoven, U2, Bob Dylan, Norah Jones, Guster, Counting Crows oder Sufjan Stevens haben. Schlechter bestellt scheint es laut der Studie der Seite "Musicthatmakesyoudumb" ("Musik, die dich blöd macht") um die Intelligenz von Menschen zu stehen, die gerne Nickelback, Beyonce, Lil‘ Wayne, Justin Timerberlake oder Aerosmith hören. Ob diese These wirklich aussagekräftig ist, bleibt natürlich fraglich. Um Fans von Nickelback oder Beyonce damit aufzuziehen, reicht sie jedoch allemal.

Fest steht jedoch: Musikhören sollte Spaß machen! Natürlich kann es nicht schaden, offen für Neues zu bleiben. Hinsichtlich seiner musikalischen Vorlieben sollte sich aber niemand verstecken müssen. Also, einfach Beyonce, Helene Fischer, Beethoven, Motörhead oder wen auch immer aufdrehen und Freude damit haben.

Zu guter Letzt - Sind Musiker die besseren Menschen?

Zugegeben, die Frage ist schon ziemlich blöd gestellt. Im Internet taucht sie aber tatsächlich häufiger auf. Sind Musiker die besseren Leser? Sind Musiker die besseren Journalisten? Und besonders wichtig: Sind Musiker die besseren Liebhaber? So oder so ähnlich geht es am laufenden Band. Das ist natürlich Quatsch. Wie in allen Bereichen, für die man spezielle Fähigkeiten braucht, sticht musikalisches Talent oder Können natürlich hervor. Musiker haben oft besondere Fähigkeiten. Das haben Sportler aber auch. Und Handwerker. Und Zahnärzte. So gut wie jeder Mensch kann etwas, das die breite Masse nicht kann. Dass dabei Musik oft dennoch als etwas Besonderes empfunden wird, liegt vermutlich an der oben erwähnten Tatsache, dass es sich hier nicht nur um ein "Handwerk" handelt, das man mehr oder weniger erlernen kann, sondern dass sie wie kaum eine andere Ausdrucksform mit Emotionen und Gefühlen verknüpft ist. Diese Tatsache macht einen Musiker aber nicht gleich intelligenter oder besser als andere. Natürlich kann es nicht schaden, seine Musikalität auszuleben bzw. Kinder in dieser Hinsicht zu fördern. Gleiches gilt allerdings auch für andere Hobbys und Fähigkeiten. Sport, Handarbeit, Geschichten schreiben, Rezepte ausprobieren und viele andere Tätigkeiten - sie alle fordern und fördern uns in bestimmten Bereichen.

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